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Ältere Menschen brauchen klare Informationen vom Arzt

Ältere Menschen brauchen klare Informationen vom Arzt

"Ältere Menschen verfügen über weniger Wissen zu Risiken und Anzeichen von Erkrankungen als jüngere Menschen.  Diese Erkenntnis haben wir auch bei einer Umfrage im Rahmen der Initiative Schlaganfallvorsorge gewonnen.  Die mangelnde Kenntnis erschwert eine gute Vorsorge und die rechtzeitige Behandlung. Dies ist vor allem deshalb ein sehr ernstes Problem, weil ältere Menschen häufig von Erkrankungen betroffen sind und daher besonders gefährdet sind.

Um dies zu ändern, bedarf es zuallererst einer besseren Arzt-Patientenkommunikation. Der Arzt ist und bleibt der zentrale Vermittler von Gesundheitswissen. Aber nur selten erhalten die Senioren dort auch Informationen, die sie mit nach Hause nehmen können, um sich dort damit auseinanderzusetzen. Gerade solche schriftlichen Informationen bräuchten sie aber: Auf einer Seite prägnant zusammengefasst, in welcher Situation der Patient sich befindet und was jetzt zu tun ist. Wir brauchen mehr solche kurzen Gesundheitsinformationen als ausführliche Krankheitsbeschreibungen. Dies gilt übrigens auch für das Arztgespräch. Man kann auch in kurzer Zeit so kommunizieren, dass der ältere Patient den Arzt versteht. Aber das muss gelernt sein.

Die Kommunikation im Gesundheitswesen muss sich ändern: Der Patient mit seiner Expertise über seinen Körper und den bisherigen Behandlungen muss stärker einbezogen werden. Wir brauchen einen ganzheitlichen Ansatz – das Hausarztmodell ist ein guter Ansatz, aber die Fachärzte müssen hier stärker integriert werden. Und die Honorarsituation sollte überdacht werden. Moderne Geräte zur frühzeitigen Diagnostik sind natürlich wichtig. Doch heute liegt darauf sehr der Schwerpunkt und zu wenig auf der Kommunikation. Deshalb sollte überlegt werden, mehr Budget für das Gespräch und  Hausbesuche aufzuwenden. So lässt sich auch besser klären, ob die abgesprochene Behandlung umgesetzt wird, erfolgreich ist oder ob Veränderungen erforderlich sind."

 

Dr. Barbara Keck, Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft (BAGSO: Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen)

  1. Redaktion

    Danke für Ihren Kommentar! Kann man es vielleicht auch so zusammenfassen? Wir leben gesünder, wenn wir verstehen, was der Arzt sagt, wir die Medikamente erhalten, die gegen unsere Erkrankungen helfen und wenn wir wissen, wieviel Zucker und Fett gut für uns sind.

    Vielleicht noch ein Wort zur Unabhängigkeit von Studien: Haben Sie Lust, diesen Artikel einmal zu lesen? Dort beschreibt unser Medizinischer Direktor die Zusammenarbeit von Ärzten und Pharmaindustrie bei Studien.
    https://www.landdergesundheit.de/medizinischer-fortschritt-geht-nur-gem…

    vor 6 Jahren
  2. Ich schreibe anonym

    Nicht nur ältere Patienten brauchen gute Informationen über Gesundheit. Ich finde auch , dass Gesprächen zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Was wir aber genauso dringend brauchen sind unabhängige Studien über Arzneimittel, die nicht vom Profit der Pharmaindustrie abhängen.
    Und eine LebensmittelIndustrie, die nicht die Grenzwerte ihren Bedürfnissen anpassen,
    Auch dann wären die Menschen gesünder.

    vor 6 Jahren

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