Das Heidelberger Sinus-Institut erforscht seit Ende der 1970er-Jahre die Bedürfnisse der Menschen und den sozialen Wandel in unserer Gesellschaft. Derzeit unterscheidet es zehn soziale Milieus – Gruppen ‚Gleichgesinnter‘, die Werte, Grundeinstellungen und Lebensstile teilen. Gemeinsam mit den Forschern des Sinus-Instituts hat sich die Redaktion der „zwei“ angesehen, wie diese einzelnen Milieus zur Gesundheit stehen.
Bürgerliche Mitte
Der leistungsorientierte, anpassungsbereite Mainstream. Wollen einen sicheren Arbeitsplatz und harmonische Verhältnisse. Schätzen klare Strukturen im Alltag, gemeinsame Unternehmungen mit der Familie. Angestellte, öffentlicher Dienst, Facharbeiter. Überwiegend verheiratet, oft ältere Kinder im Haushalt, auch ‚Empty Nester‘. Mittlere Einkommensklasse. Meist pflichtversichert.
Gesundheit ist: Kraft für Familie und Beruf.
Ernährung: Ausgewogen und frisch. Achten auf Kalorien – dann aber auch mal McDonald’s.
Verhältnis zur Medizin: Großes Interesse an Gesundheitsthemen. Frauen fühlen sich als ‚Gesundheitsmanagerin‘ verantwortlich für die ganze Familie. Häufig Kauf von rezeptfreien Medikamenten.
Was vom Arzt verlangt wird: Wichtiger persönlicher Gesundheitsberater. Auch Heilpraktiker werden gerne aufgesucht. Man schätzt aber auch die Beratung in der Apotheke, sie erspart den Arztbesuch.
Gesundheitsverhalten: Nordic Walking, Wassergymnastik oder Radtour mit der AOK, Hauptsache gesellig. Gern auch Kurse, die die Krankenkasse zahlt.
Motto: „An apple a day keeps the doctor away.“
Bürgerlich

Konservativ-Etablierte
Das klassische Establishment. Setzen ihre Talente ein, um für andere eine Bereicherung zu sein. Grenzen sich ab, wollen unter sich sein – ‚entre nous‘. Leitende Angestellte, Selbstständige, Unternehmer, höhere Beamte, meist verheiratet, Kinder noch im Haus. Hohe Haushaltsnettoeinkommen.
Gesundheit ist: Wichtig, um sein Potenzial zu entfalten.
Ernährung: Gepflegte Esskultur und gute Ernährungskompetenz.
Verhältnis zur Medizin: Gut informiert über neueste Forschungsansätze und Behandlungsmethoden. Keine weltanschaulich begründeten Präferenzen, weder für klassische Schulmedizin noch für alternative Heilverfahren.
Was vom Arzt verlangt wird: Beste Leistungen von den Koryphäen des jeweiligen Fachs, natürlich mit der neuesten Technik. Gespräche auf Augenhöhe – am liebsten außerhalb der normalen Sprechstunden, da man ja privatversichert ist.
Gesundheitsverhalten: Die eigene Vitalität wird mit ‚Personal Trainer‘ und Ernährungsberatung gefördert. Man weiß, wo man die Besten finden kann.
Motto: „Man hat nur eine Gesundheit, für die muss man etwas tun.“
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Kommentare
Anonym
Bürgerliche Mitte
Anonym
lieber bürgerliche Mitte wo
man sich verständigen kann wie ganz oben als außenseiter sein
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